Meine literarischen Gedanken

Daniel´s jahreszeitliche Gedanken

 

Der Frühling

 

Alles regt sich,

alles bewegt sich,

alles blüht,

die Sonne glüht.

 

Der Frühling!

in rot, in Pink,

in gelb, in grün

sieht man es blühn.

 

Die Tage werden länger,

die Nächte immer enger.

Die Luft ist rein

im klaren Sonnenschein.

 

Die Vögel kommen zurück

aus dem Süden,

und ihr Gezwitscher weckt

jede Müden

Gesichter am Morgen

aus dem Bett,

als wenn der Frühling

mit Musik geworfen hätt.

 

Alles ist still,

so, wie es die Ruhe will.

Der Sternenhimmel äußerst klar,

jedes Leuchten und Blitzen

sieht man sogar.

 

es schickt der Morgen

die Sonne hinauf,

die klar und ohne Sorgen

so hell glüht auf.

Alles regt sich,

alles bewegt sich.

Ein neuer Tag beginnt,

der Frühling ganz langsam

verrinnt

 

Daniel Jelen, 1988

Daniel´s Literarische Gedanken Nr. 32

 

 

Eine Freundin hat mal gesagt:

wenn sie nicht mehr das Unkraut zwischen den Pflastersteinen wachsen sieht,

dann ist etwas nicht in Ordnung...

 

Das hat mich dazu bewegt, die Dinge etwas genauer zu betrachten, das Kleingedruckte zu lesen oder einfach besser zuzuhören.

 

Was sieht das Auge, wenn es sehen soll? Und was sieht es wirklich, wenn es sehen darf?

Was darf ich meinem Auge zumuten, und was sieht es letztendlich?

Wir sehen die Schönheit im Ganzen und übersehen dann doch die kleinen Details.

Wir können uns für große Dinge begeistern und sind bei Kleinigkeiten schnell enttäuscht.

Aber die kleinen Dinge im Leben machen doch das Leben erst Lebenswert.

 

Ich habe angefangen die kleinen Dinge einzufangen, egal auf welchem Weg...

 

 

Daniel Jelen, April 2012


Daniel´s weihnachtliche Gedanken


 

Die Spende

 

In der Weihnachtszeit bekommt man durch Radio, Fernsehen und Werbung in aller Form Aufrufe zu Spenden. Natürlich wollten Walter und Eva dieses Jahr – nun sagen wir mal: ihr Gewissen etwas aufbessern – und auch unter den ehrlichen Spendern sein. Sie hatten gehört, daß die örtliche Tafel auf Spenden angewiesen ist und machten sich kurz vorm Weihnachtsabend auf den Weg, um persönlich die Spende in der Tafel abzugeben.

Der Weg dorthin schien unendlich lange zu dauern, aber sie konzentrierten sich auf diesen Weg und ließen keinen anderen Gedanken an sich heran. In einer Hintergasse und ganz unscheinbar sah man eine Reihe Menschen vor dem Eingang stehen und auf etwas warten. Die Stimmung war den Beiden ganz schön unheimlich, weil sie noch nie so viele alte und verwahrloste Menschen auf etwas Warten gesehen haben. Sie gingen an diesen Menschen vorbei, um so schnell wie möglich in die Tafel zu kommen, dabei hörten sie nicht auf die teilweise pöbelnden, angetrunkenen Obdachlosen, die ihnen irgendwelche unverständlichen Worte zuriefen. In der großen Halle duftete es nach Essen und allem möglichen sonstigen Ausdünstungen der schmutzigen Verwahrlosten, so daß Walter zu Eva signalisierte, hier möglichst nicht lange Zeit verbringen zu wollen.

In diesem Moment erschrak Walter, der offensichtlich seinen Chef gesehen hat. Er mußte noch einmal genauer hinsehen, und tatsächlich; es war sein Chef. Aber dieser Millionenschwere strenge und korrekte Chef hatte weder seinen beliebten Nadelstreifenanzug an, noch blitzte seine teure Seidenkrawatte zwischen Jacke und Sakko hervor. Kein Goldring, noch kein Goldchronograph an der Hand. Walter traute seinen Augen nicht. Was war hier los. Er erklärte Eva, daß dieser knallharte Chef sich wohl nur wegen seines Gewissens hier vor Heilig Abend ins Licht rücken möchte, aber seinen Mitarbeitern macht er es nicht leicht. Angeblich bekommen diejenigen, die mit Gewissen arbeiten, einen gerechten Lohn. Dies hat er ihm bei der letzten Gehaltserhöhung vor etlichen Jahren persönlich gesagt. So ein Mistkerl läßt seine Mitarbeiter nach seiner Pfeife tanzen und nach mehr Geld betteln, und hier schmeißt er es zum Fenster hinaus. Eva ermahnte Walter, weswegen sie eigentlich hier wären; er solle andere Probleme hier mal aus dem Spiel lassen und endlich einen Verantwortlichen für ihre Spende finden, um hier so schnell wie möglich wieder verschwinden zu können. Der Geruch hier machte ihr offensichtlich Schwierigkeiten.

Endlich haben Sie eine Tür gesichtet, auf der - Büro - steht. Diese peilen sie ohne Verzögerungen und Umwege an. Sie klopfen an und treten ein. Hinter Bergen von Ordnern und Papier schaut sie erwartungsvoll und freundlich eine Brillenträgerin an und begrüßt die beiden sehr herzlich. Nach einem kurzem Gespräch warum sie hier wären und daß sie eine Spende für die Tafel machen wollen, fragt Walter die kleine freundliche Frau, ob sie es gut findet, daß so Millionenschwere Typen für einen Tag ihr Gewissen erleichtern wollen und diese sie hier die Essen verteilen lasse. In einem sehr warmen und vertrautem Ton antwortete die Leiterin dieser Tafel Walter und Eva, daß dieser Millionenschwere Typ da draußen unter den vielen Bedürftigen sehr beliebt sei, weil er Ihnen eine wahre Perspektive gibt und sie erheitert. Dieser Millionenschwere Typ spendet keine 50 Euro, so wie Walter und Eva kurz vor Weihnachten. Dieser Millionenschwere, über 500 Mitarbeiter agierende Chef, kommt seit mehr als 5 Jahren, seit es diese Tafel hier gibt, so wie heute, jeden Tag im Jahr, nach seiner Arbeit für 1 Stunde hier in die Tafel, zieht sich um und gibt den Menschen hier mit Freude das Essen aus. Danach zieht er sich wieder um, bedankt sich für diese 1 Stunde und geht nach Hause.

Am Ende gibt die Tafelleiterin Walter und Eva noch einen Gedanken mit auf den Heimweg: Wir sind für jede ehrliche Spende, sei sie noch so klein, von ganzem Herzen dankbar, aber das, was wir unserem nächsten Gutes tun, kann man mit keinem Geld der Welt begleichen.

 

Daniel Jelen, Dezember 2012

 


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